Fachblog
Wir sind immer wieder beeindruckt, wenn wir Archivpläne von früher in die Hand bekommen. Die vorliegenden Pläne sind Anfang der 80-er Jahre gezeichnet worden. Wenige Pläne, übersichtlich dargestellt, sauber und diszipliniert gezeichnet. Leider ist dies mit der Digitalen Planung ein wenig in Vergessenheit geraten. Manchmal erstickt man fast in der Flut von Informationen und der geeignete Filter fehlt. Es gibt kein zurück. Dinge wieder entdecken darf macht aber schon auch Spass. Viel Freude beim planen und bauen mit Holz.
Was auch noch interessant ist, dass 4 Holzbaubetriebe am gleichen Projekt gearbeitet haben. Dies haben die meisten bis heute zum Glück nicht verlernt!
Die Frage ist: Holzbau zuerst und danach Ortbeton oder umgekehrt? Oft kommt zuerst das Nasse, tendenziell unpräzisere und dann versucht der Holzbau zu reagieren. Wenn man es nun in der anderen Reihenfolge anpackt, kann man die Vorteile des Holzbaus voll ausschöpfen. Ortbeton hat dann aber eine grosse Verantwortung! Holzbau ist und soll trocken bleiben.
Unsere Antwort: Beides ist richtig. Innenhof mit Laubengang wird zuerst erstellt. Dann kommt der Holzbau mit einer dichten Gebäudehülle und zuletzt erfolgt die Balkonschicht, welche exakt an die “Schalungskannte” des Holzbaus anschliesst.
Die Bauherrschaft und einen Architekten bei einem solchen Projekt zu Unterstützen, hat verschiedene Gesichtspunkte. Einerseits ist es ein grosses Privileg und eine sehr willkommmene Aufgabe. Für uns ist es aber auch eine Herausforderung die uns fordert und die wir meisstens nur im Team erfolgreich meistern.
Wir sind auch immer wieder beeindruckt, wenn sich ein/e Bauherr/in der Herausforderung stellt. Gerade wenn man weiss, dass es ohne Idealismuss fast nicht geht.
Für uns als Holzbauingenieure und Brandschutzspezialisten besteht daher die Aufgabe darin Zielührend, Kostenbewusst und Bauwerksgerecht nach Lösungen zu suchen. Dazu gehöhrt, auf Erfahrung aufbauen aber auch immer wieder nach neuen Lösungen zu suchen und mit allen Beteiligten mutig den Dialog suchen. Wir erleben dies meistens als die beste Variante um das Ziel zu erreichen.
Bei Neubauten vermisst man das Vielschichtige, Verschalchtelte und Überraschende fast ein wenig.
Alle sprechen im Moment von Nachhaltigkeit beim Bauen. Neulich bin ich wiedereinmal auf das Zitat von Albert Einstein gestossen.
Mache die Dinge so einfach wie möglich. Aber nicht einfacher!
Als Holzbauingenieure sollten wir immer wieder genau das tun. Idealerweise natürlich das ganze Team von Planern und Bauspezialisten. Wenn wir Nachhaltig bauen möchten, müssen wir den Grat von «Einfach bauen aber nicht einfacher» suchen.
Beim Siblinger Randenzentrum im Kanton Schaffhausen ist ein möglicher Lösungsansatz verfolgt worden. Holzbau, wenig Bauteilschichten, kein Leim, erdberührte Bauteile in Massivbauweise, kurze Transportwege, Leitungsführung einfach und austauschbar. Es würde uns wundernehmen, wie Ihre Lösungsansätze aussehen.
Die Obere Stube weist eine lange und komplexe Bau- und Veränderungsgeschichte auf. Um ihr auf die Spur zu kommen, haben Bauforschung, Archäologie, Dendrochronologie und historische Forschung je das ihre beigetragen. Durch das Verknüpfen der Ergebnisse gelingt es, die Parzellenbebauung vom Mittelalter bis heute nachzuzeichnen.
Auf der Parzelle der heutigen Oberen Stube stand bereits im 13. Jh. ein erstes Gebäude - ein Holzhaus mit Flechtwerkwänden und einem Lehmboden.
Im frühen 14. Jh. entstand in der östlichen Parzellenhälfte ein Steinhaus. Bei der archäologischen Untersuchung kamen die Süd- und Westwand dieses Hauses ans Licht. Die Ostwand ist bis heute im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erhalten. Ein Brandereignis, vermutlich der überlieferte Stadtbrand von 1347, zerstörte dieses Gebäude. —> weiter lesen
Aus aktuellem Anlass haben wir uns bei einem grösseren Wohnbau-Projekt damit befasst, was die Richtige Antwort ist. Bei Hotelbauten mit strengen und stak repetitiven Rasterungen, kann die Antwort einfacher ausfallen als bei Wohnungsbau. Welche Kriterien sind von Bedeutung? Atypisch für einen Ingenieur haben wir das Thema nicht mit einer Tabelle oder Nutzwertanalyse in Excel angepackt und sofort mit Zahlen jongliert. Über ein Mindmap konnten wir viele Aspekte besser beleuchten und der Bauherrschaft, dem Architekten und nicht zuletzt auch uns Auskunft geben. Als eher zurückhaltender Mind-Map-Nutzer hat sich die Methode für einmal als sehr hilfreich erwiesen.
Holzbau und Lehmbau "Back to the future"
Aktuell möchten einige Zurück in die Zukunft. Vieles wird angedacht, vieles wird versprochen und es wird noch ein wenig Geduld brauchen, bis man rückblickend sagen kann, was sich am besten bewährt. Wir haben grossen Respekt und bedanken uns bei der privaten Bauherrschaft, die beim Bau eines Mehrgenerationenhauses den Mut hat, etwas zu wagen. Dies erst ermöglicht es uns, unser Wissen weiter zu vertiefen und in die Planung, Forschung und Umsetzung einfliessen zu lassen. Holz und Lehm ergänzen sich sehr gut. Das wusste man vor über 500 Jahren auch schon, wir hatten es nur ein wenig vergessen.