Bauherr
Stadt Schaffhasuen
Verein Schauwerk
mit Unterstützung der
Jakob und Emma Winder
Stiftung, Stein am Rhein
Architekt
Jonas von Wartburg
Hochbau Stadt Schaffhausen
Münstergasse
8200 Schaffhasuen
Baujahr
2020-22
Altes Kleinod mit Neuem Leben
Die städtische Turnhalle mit Feuerspritzmagazin wurde in den Jahren 1880 bis 1881 von Stadtbaumeister J. C. Oechslin erbaut. Die Kosten des gesamten Baus beliefen sich auf 42‘942 Franken. Der Auftrag zum Bau kam von der Stadt Schaffhausen, Ziel war ein «Oblonger Walmdach-Kubus mit Neurenaissance-Kleid Semper'scher Prägung». Zum Baubeschrieb und Devis (1896) findet man folgende Beschreibung der Bachturnhalle: «Dieselbe enthält gegen die neue Mädchenschule, d.h. gegen Norden ein Spritzenlokal, den Raum für Brennmaterial, die Aborte und Pissoirs, und den Garderobenraum mit Treppe auf die Galerie, welche auf die ganze Tiefe des Spritzenlokals erstellt ist. Der Turnsaal grenzt gegen Osten, woselbst der Haupteingang sich befindet».
Anfang 2020 begann die Planung für den Umbau der ehemaligen Turnhalle zum Theater. Ab Sommer 2020 wurde die Grundsanierung des Gebäudes (Fassade, sanitäre Anlagen etc.) durch die Stadt Schaffhausen bewerkstelligt. Unter dem Dach des Vereins Schauwerk betreute ein Team aus der lokalen Theater- und Technikszene die Planung und den Ausbau zum Theater. Viele haben mitgeholfen, mitgeplant und mitgedacht, um die Möglichkeiten des Raums zu optimieren.
Viele durchdachte und ausgeklügelte Details wurden umgesetzt: Die massgefertigte Technikbrücke, mit der mittels Handantrieb jeder der ca. 100 Scheinwerfer auf 7.5m Höhe erreicht werden kann. Die Schlupftür hinter den obersten Tribünenstühlen für das Barpersonal, das einen Blick in die Vorstellung werfen möchte. Oder auch die raffinierte Vorhangführung, welche den Auftretenden durch einen mit Blaulicht bestückten Vorhang-Gang einen verdeckten Auftritt ermöglicht. Ein erster Testlauf mit dem Schaffhauser Sommertheater hatte gezeigt: Der Theatersaal funktioniert. Mehr noch: Er hatte auch in halbfertigem Zustand bereits viel Charme.
Der gesamte Umbau wurde von Architekt Jonas von Wartburg vom städtischen Hochbauamt geleitet, der mit Geduld, Kreativität und Sorgfalt die Ideen und Anregungen aller Mitwirkenden effizient und kompetent vereinte.
Fotos Roland Bernath